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Realistische Proportionen

 

Zur Gestaltung der Schnitte für einen echten Bären gehen Sie lieber nicht von Ihren üblichen Teddyschnitten aus.

 

Besorgen Sie sich Fotos oder andere Abbildungen, die den Bären ganz von der Seite zeigen. Legen Sie ein Transparentpapier auf das Bild und zeichnen Sie die Umrisslinien nach. Versuchen Sie auch die obere Form der Schenkel zu erkennen.
Nun haben Sie die Grundlagen für Ihren Bärenschnitt, vor allem die Proportionen müssen jetzt stimmen.
Bärenfoto Stefanie Hamm  
Um den Kopf richtig umsetzen zu können, brauchen Sie auch Fotos, die den Bären von vorn zeigen. Auf dem mittleren Bild habe ich zwei Fotos kombiniert und in der Größe passend zueinander gemacht. Dabei kann man sich an der Nasenlänge orientieren. Beim Entwurf des Kopfes müssen Sie allerdings berücksichtigen , dass das Kopfseitenteil sich nach vorn biegt, und somit im Profil verkürzt. 
 

Das Gleiche gilt natürlich auch für den Hinterkopf. Wenn der fertige Kopf ihres Bären die gleichen Proportionen haben soll wie sein Vorbild, muss der Kopfschnitt und passend dazu auch das Kopfmittelteil entsprechend verlängert werden. Das Foto zeigt, wie viel bei einem größeren Bären vom Kopfseitenteil durch den Umfang des Kopfes verloren geht.

Natürlich müssen Sie für den endgültigen Schnitt berücksichtigen, dass der Bär ja nicht flach ist, d.h. Sie müssen am Rumpf und den Beinen auch etwas für die Dicke zugeben. Bei kleinen Bären kann die Zugabe unerheblich sein, falls es sich nur um ein paar Millimeter handelt. Je größer der Bär wird, umso mehr Fülle wird aber am Bauch gebraucht. Auch in diesem Fall kann eine Papierrolle helfen: Die Rolle entspricht in der Aufsicht etwa der Höhe des vom Foto abgenommenen Entwurfs.

Flach gedrückt ergibt sich die Zugabe, die der Körper noch braucht.
Ein Papiermodell von Ihrem Schnitt zeigt Ihnen, ob Sie die Proportionen getroffen haben und ob der Kopfschnitt wie geplant funktioniert. Das rechte Papiermodell zeigt, dass der Kopfschnitt vorn und hinten nicht verlängert wurde, daher ist der Kopf nun zu kurz. Auch beim Bauch wurde noch nichts zugegeben.

Noch besser ist es allerdings, Probeteile aus einem alten festen Stoff zu nähen. Fehler fallen dann noch schneller auf als bei einem Papiermodell. Der Schnitt des Körpers sieht so eigentlich ganz normal aus, aber der Probekörper zeigt, dass Ecken entstanden sind, wo keine hinhören.  Der neue Probekörper macht deutlich, dass die Korrektur genutzt hat.

Eine gute Idee ist es auch, das Vorlagebild in der Größe auszudrucken, wie sie der gewünschten Größe entspricht. So kann man leicht erkennen, ob die Teile in den Proportionen übereinstimmen.

Viele Anfänger entwerfen die Beine ihrer Naturbären zu kurz und setzen sie zu niedrig an.  Das schematische Bärenskelett soll verdeutlichen, dass beim echten Bären (und den meisten andern Tieren) das Hüftgelenk nah an der Wirbelsäule ist. Die Beine sollten deshalb nie im unteren Bereich des Rumpfes angebracht werden.

Damit die Beine der Bären und Tiere möglichst organisch aus dem Körper kommen, wählen Sie die Gelenkscheibe so groß wie möglich, damit sie flach am Körper anliegt. Nach Möglichkeit sollte der Ansatz der Beine in einem dichteren Fell kaum zu sehen sein.
Die Vorderbeine des Bären wirken bei vielen Anfängern in diesem Bereich häufig plump. Auch meine ersten eigenen Versuche zeigen dies. Oft wird das Vorderbein  wie ein Teddybein entworfen .

Wenn Sie daran denken, dass echte Bären ja auch sehr gut auf zwei Beinen stehen können, wird Ihnen bewusst, dass er auf den Beinen und Armen läuft. Bären gehen auf ihren ausgestreckten Handflächen, nicht auf ihrer Faust wie z.B. Affen. Das Foto zeigt die Füße eines Braunbären. Wie Sie sehen haben beim Bären, der wie wir ein Sohlengänger ist, die Füße fast menschliche Formen.

Das linke Vorderbein auf der Zeichnung hat eine zu dicke Pfote. Wenn Sie vorhaben, die Beine durch eine Einlage beweglich zu machen, sollten Sie die Beine auch ausgestreckt entwerfen wie auf der Zeichnung. In diesem Fall kann Ihr Bär dann seine Pfoten bewegen wie ein richtiger Bär und sieht in vielen Positionen gut aus.

Das rechte Bild zeigt die Füße meiner Naturbären. Sie sind breit und flach , zusätzlich ist das lange Fell beschnitten. Auch die abgenähten Zehen tragen zu einem echten Aussehen wie auch die  Krallen. Der Entwurf der Fußsohlen stellt vermutlich kein Problem dar. Denken Sie daran, die untere Fußlinie zu krümmen, damit eine große flache Sohle Platz findet.